Maybe I can

Im Februar 2014 fuhr ich zum ersten Mal gemeinsam mit meinem Papa zum Darshan. In den Monaten zuvor hatte mich mein Papa öfter gefragt, ob ich mal mitkommen wollte. Er kannte Guruji damals schon vier oder fünf Jahre. Doch ich hatte nie Interesse. Da ich meinen Vater jedoch selten sah, entschied ich mich dann doch mitzukommen, um Zeit mit ihm zu verbringen.

Meinen ersten Darshan erlebte ich zwar als angenehm, aber nicht als etwas Besonders. Mich störte, dass sich die Menschen nur vor Guruji verbeugten, aber nicht voreinander. Und ich verstand auch nicht, warum sich Menschen vor „Plastikpuppen“ (Murtis) verneigten. Bei Swami Aniruddha, damals Pramod, lud ich mein Unverständnis über alles ab, was mich störte.

Noch eine Zigarette

 

Wir saßen schon im Auto, als mir einfiel, dass ich noch eine Zigarette rauchen wollte. Also drehten Papa und ich eine Zigarette im Auto und stiegen aus, um etwas abseits zu rauchen.

Als wir zu unserem Mietauto zurückgingen, war das Auto durch die automatische Zentralverriegelung verschlossen. Der Schlüssel lag in der Mittelkonsole. „Wenn ich jetzt bei der Autovermietung anrufe, wird das unbezahlbar teuer“, sagte mein Vater. Nachdem wir vergeblich versucht hatten, die Türen zu öffnen, sagte mein Papa: „Da können wir nur noch Guruji fragen.“

Ich sagte nur: „Das kann der doch nicht.“ Ich wollte meinem Vater beweisen, dass sowas nicht geht, ich Recht habe, und dass das alles Humbug ist.

Also gingen wir zurück zur Rezeption. Dort fragte mein Papa, ob wir mit Guruji sprechen könnten. Das ginge so nicht, sagte man uns, weil das zu viele Leute wollten. In dem Moment drehten wir uns um, und Guruji kam in die Eingangshalle. Mein Vater ging zu Ihm, und Guruji fragte: „Where is your daughter?“

Da rief mein Papa mich zu sich. Guruji fragte mich: „How are you?“, und berührte meinen Oberarm. Diese Berührung empfand ich als seltsam und ungewohnt. Nach kurzem Smalltalk standen wir mit Guruji vor dem Eingang. Ich fragte Ihn: „Can you open the door of the car?“, und Er antwortete: „Maybe I can, maybe I cannot.”

Die Bedingung

 

Ich fragte mich, was das für eine komische Antwort war, es nervte mich. Ich wollte einfach nur schnell nach Hause, aber das Gespräch zwischen Guruji und Papa ging weiter. Im Laufe des Gesprächs erzählte Papa, dass wir auf dem Parkplatz geraucht hatten, bevor wir nach Hause fahren wollten. Da fragte Guruji Papa, was er dafür tun würde, dass Er das Auto öffnet.

„I don’t know“, sagte mein Papa.

Und Guruji antwortete: „Stop smoking.“

Muktaananda, der bei uns stand, fragte Guruji, wie wir die Türe öffnen sollten. Guruji sagte, wir sollen mit den Händen die Scheibe runter schieben oder einen spitzen Gegenstand verwenden. Nachdem Guruji gefahren war, nahm Muktaananda eine Schneeschaufel und ging mit uns zum Parkplatz. Ich merkte an, dass er mit der Schneeschaufel nur das Auto zerkratzen würde.

Doch beim Auto abgekommen öffnete mein Vater die Autotür ohne Probleme. Wir waren alle sehr erstaunt, und ich kreischte und sprang vor Freude und Irritation in die Luft. Ich verstand nicht, was ich gerade erlebt hatte, fühlte aber, dass Guruji etwas Besonderes ist. Auf dem Weg nach Hause fragte mich Papa, ob ich verstanden hätte, was er mir versucht hatte zu erklären.

Die Veränderung

 

Nach dieser Begegnung veränderte sich mein Leben von Grund auf. Ich hatte das Gefühl, meinen Lebenssinn gefunden zu haben, und hörte auf, Drogen zu nehmen.

Mein Vater hörte an diesem Wochenende auf zu rauchen und raucht auch bis heute nicht mehr. Er sagte zu mir: „Jetzt muss ich mir keine Sorgen mehr um dich machen Noa, denn du bist bei Guruji.“ Wie mein Vater habe auch ich mein Zuhause gefunden und bin auf dem Heimweg.

Sri Swami Vishwananda Mahaprabhu ki jai!

In Love, Rukhmani und JagatnathDas

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