Wer bist Du?

Im Laufe des Jahres 2016 waren meine Frau Marion und ich dabei, in Frankfurt, unserem damaligen Wohnort, für unsere Divine Love-Familie (eine kleine, aber weltweit verbreitete, eher christlich geprägte Bewegung, die sich der göttlichen Liebe widmet) ein internationales spirituelles Retreat zu organisieren. Wir waren schon seit Jahren in dieser Gemeinschaft aktiv und hatten auch schon seit einiger Zeit einen eigenen Gebetskreis bei uns zu Hause. Unser spirituelles Leben empfanden wir als sehr reich und erfüllend.

Ein Freund, der unseren Kreis besuchte, hatte nicht lange zuvor den Ashram Shree Peetha Nilaya besucht, von dem wir – obwohl in kurzer Entfernung lebend – noch nie gehört hatten. Dieser Freund erzählte uns voller Begeisterung von der Erfahrung, die er bei seinem letzten Besuch gemacht hatte. Swami Vishwananda hatte einen goldenen Lingam materialisiert. Als ich davon hörte, reagierte ich irritiert und voll Widerstand. Ich hatte überhaupt keine Ahnung vom Hinduismus und wollte mit Gurus schon gar nichts zu tun haben.

ALLES NUR TRICKS
 

Darüber hinaus hatte ich einige Zeit davor im Live-Fernsehen einen Mann gesehen, der die unmöglichsten Sachen herunterschluckte und wieder hochwürgte. Meine Reaktion war klar: „Komm mir bloß nicht mit so einem Blödsinn! Das sind doch alles Tricks!“ Als der Freund uns jedoch erzählte, dass er im Moment der Manifestation eine Liebe gespürt hatte, die er zuvor nur von unserem Gebetskreis kannte, war mein Interesse geweckt. Lust oder das Bedürfnis, diesen Ashram zu besuchen, hatte ich trotzdem nicht.

Zum Glück war meine Frau ganz anderer Meinung und schleppte mich dann irgendwann einfach mit. Das war zum Just Love Festival im Juli 2016. Wir sind am ersten Tag des Festivals nach Springen gefahren und tauchten dort in eine wunderbare, farbenreiche und liebevolle Welt ein. Lauter schöne Menschen, fantastisches Essen, gute Musik und super Atmosphäre. An diesem ersten Tag in Shree Peetha Nilaya haben wir ganz tolle Bhakti Marga-Vertreter kennengelernt: als ersten Swami Aniruddha (damals noch Rishi Pramod) und später Swami Kurunandha, die uns beide sehr herzlich empfingen und offen und interessiert waren. Wir waren vor allem beeindruckt von ihrer starken Ausstrahlung und großen Liebe. Swami Kurunandha erzählten wir von unserem anstehenden Retreat in Frankfurt, und er war sehr interessiert, woraufhin wir ihn spontan einluden. Später, im September, kam er dann auch tatsächlich, hielt einen wunderschönen Vortrag über Bhakti Marga und teilte seine Erfahrungen mit Guruji.

Nach diesem ersten Tag im Ashram waren wir doch sehr positiv gestimmt, und auch ich war schon ganz anders drauf. Als nächstes haben wir uns dann für unseren ersten Darshan angemeldet. Dieser fand Ende August statt, und diesmal fuhren wir mit einigen Freunden nach Springen, zu einem Tag, der entscheidender werden sollte, als wir es je hätten erahnen können.

EINE BEZAUBERNDE WELT
 

Der Darshan fand im großen Zelt statt, und wieder tauchten wir ein in eine Welt, die zwar nicht mehr ganz neu war, aber doch überwältigend und bezaubernd. Nach einer kurzen Willkommensrede von Swami Anashuya fing die Kirtan-Band an zu spielen, und es folgte ein Marathon an Bhajans, der nicht aufzuhören schien. Es dauerte ewig, bis sich etwas tat, aber irgendwann, nach gefühlten fünf Stunden, kam dann endlich Guruji. Sofort fielen die Menschen Ihm zu Füßen, was doch ziemlich befremdlich auf mich wirkte. Aber ich war froh, dass jetzt etwas passierte, weil die lange und laute Musik mich inzwischen ziemlich mürbe gemacht hatte.

Aber vorbei war sie auch noch nicht: Guruji setzte sich auf Seinen Thron und dann ging das Ganze weiter, diesmal unter Seiner Führung. Nach einiger Zeit war das abwechselnde Singen mit Guruji dann vorbei und Er fing an, Menschen zu segnen, zuerst Familien mit kleinen Kindern. Das hat uns sofort zutiefst berührt: zu sehen, wie Er die ganz Kleinen mit einer unglaublichen Zärtlichkeit und Liebe segnete.

Irgendwann meinten wir dann, dass wir uns der Schlange anschließen konnten, und so befanden wir uns bald im Mittelgang, langsam nach vorne robbend. Plötzlich bekam ich ein ungutes Gefühl, eine Art von Panik. Mir war alles viel zu viel, und ich fragte mich: „Was um Himmels Willen mache ich hier? Wo bin ich denn gelandet, und was soll das alles? Jesus, ich will Dich doch nicht verraten?“ Sofort war eine Antwort in meinen Kopf, wie eine Stimme von außen, die sagte (seltsamerweise auf Englisch): „Don’t worry, it’s all about the same!“ Ich spürte, wie sich meine Panik augenblicklich legte und alles in mir ruhig wurde. Ich wurde ganz friedlich und wusste: „Es ist alles gut, jetzt kann ich nach vorne gehen.“

ABER DAS GEFÜHL BLIEB
 

Endlich war es dann soweit: Guruji legte Seine Hände gleichzeitig auf unsere Köpfe und schaute zuerst Marion und dann mir in die Augen. In dem Moment, in dem Er mich anschaute, fühlte ich eine unbeschreibliche Liebe und ein tiefes Mitgefühl, das direkt aus Seinen Augen zu kommen schien und alle Fasern meines Körpers durchströmte. Ich hatte nur einen Gedanken: „Oh mein Gott, WER BIST DU?“ Als wir zurückliefen, kamen mir die Tränen, ich war so berührt und fühlte mich so unglaublich glücklich. Ich sagte zu meiner Frau: „Das gibt es also wirklich, einen Menschen, der nur Liebe ist, Gottes Liebe in menschlicher Form!“ Schnell gingen wir raus, ich brauchte wirklich frische Luft. Draußen habe ich dann erst mal gut durchgeatmet, aber das Gefühl totaler Glückseligkeit blieb.

Inzwischen sind wir zwei Jahre weiter und haben das Glück gehabt, in der Zeit zehn Mal Darshan empfangen zu dürfen, wir waren oft im Ashram. Im Februar 2017 haben wir Atma Kriya Yoga gelernt und im vergangenen Oktober die Einweihung in Atma Kriya Yoga II bekommen, und ich war sogar zweimal mit Guruji auf Pilgerreise, in Italien und Frankreich. Uns ist nun klar, welch eine unfassbare Gnade es ist, Paramahamsa Vishwananda in unserem Leben zu haben, der mittlerweile unser spiritueller Meister geworden ist, lebendiger Christ und reine Verkörperung von Gottes Liebe, die uns noch schneller zu Gott bringen kann, als wir es uns je vorgestellt hatten. Die Reise geht weiter!

Satyavachana Das

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